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Friedrich Kiesler. Endless House

Friedrich Kiesler, Modell des Endless House, 1950, Sammlung Dieter und Gertraut Bogner, mumok, Wien, 2024

DAUERPRÄSENTATION
Ab 5. Juli 2024

mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien

Dauerpräsentation des mumok Wien in Kooperation der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung.

Kuratiert von Marie-Therese Hochwartner und Gerd Zillner


Der österreichisch-amerikanische Architekt, Bühnenbildner, Designer, Künstler und Theoretiker Friedrich Kiesler (1890–1965) arbeitete seit den 1920er-Jahren kontinuierlich an dem Konzept eines „Endless House“, das nie gebaut wurde, jedoch zu den wichtigsten Beispielen visionärer Architektur des 20. Jahrhunderts gehört und seine wirkungsgeschichtliche Aktualität bis heute nicht verloren hat.

Im Jänner 2017 übergab das Sammlerehepaar Gertraud und Dieter Bogner dem mumok ein Konvolut mit rund 30 Werken von Kiesler, darunter auch eines der drei existierenden Modelle des Endless House, eine Ikone der Architekturgeschichte. Es besteht aus Maschendraht und Beton und entstand 1959, begleitet von zahlreichen Skizzen, Zeichnungen und Plänen. 

Zwei Grundgedanken des Endless House entwickelte Kiesler aus Gestaltungsprinzipien seiner wichtigsten Förderer in der Wiener Kunst- und Architekturszene: In der offenen Raumstruktur klingt der Raumplan von Adolf Loos, und in der alle Künste einbeziehenden Ausgestaltung des Innenraums die Idee des Gesamtkunstwerks von Josef Hoffmann nach. Für die Bedeutung des Endless House ist die selbsttragende, einem Ei nicht unähnliche Schalenform ausschlaggebend, die im Inneren einen Verzicht auf tragende Wände oder Stützen möglich macht. Die „endlose“ Flexibilität in der Unterteilung dieses biomorphen Einheitsraums – bei dem Boden, Wände und Ecken fließend ineinander übergehen – propagierte Kiesler als Antwort auf die latente soziale Frage nach der problemlosen Anpassung der Wohnstruktur an die sich im Tagesverlauf ebenso wie im Lebenszyklus einer Familie ständig ändernden Anforderungen. 

Die Präsentation erfolgt in Kooperation mit der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler‑Privatstiftung, die als internationales Forschungszentrum den umfangreichen, durch die Republik Österreich und die Stadt Wien mithilfe privater Stifter*innen 1997 erworbenen Nachlass von Friedrich Kiesler bewahrt und präsentiert.


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