Preisträger des 9. Österreichischen Friedrich Kiesler-Preises für Architektur und Kunst 2014: BRUCE NAUMAN
Bruce Nauman ist der diesjährige Preisträger des Friedrich Kiesler-Preises für Architektur und Kunst, der u. a. bereits Frank O. Gehry, Toyo Ito, Olafur Eliasson oder Heimo Zobernig verliehen wurde. Die international hoch besetzte Fachjury einigte sich auf den 1941 geborenen und in New Mexico, USA, lebenden Konzeptkünstler Bruce Nauman. Die mit 55.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre, alternierend von der Republik Österreich und der Stadt Wien vergeben. Ausgezeichnet werden „herausragende Leistungen in der Grenzüberschreitung der etablierten Disziplinen der Architektur und der Künste“ ganz im Sinne Friedrich Kieslers Theorie der „correlated arts“ (Statuten des Kiesler-Preises).
Die Preisverleihung fand am 30. März 2015 im Austrian Cultural Forum New York statt. Bundesminister Dr. Josef Ostermayer übergab den Preis stellvertretend an Naumans Sohn Eric und seine Enkeltochter, da der Preisträger selbst aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen musste. Nauman schickte eine persönliche Videobotschaft aus New Mexico und ließ seine Dankesrede von seinem engen Vertrauten Frank Owen verlesen.
„Mit Bruce Nauman wird einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation ausgezeichnet.
Mit der Verleihung des Friedrich Kiesler-Preis an Bruce Naumann wird ein Weg fortgesetzt, den bereits Friedrich Kiesler mit seinem ganzheitlichen Konzept eines grundsätzlichen Zusammenwirkens von Architektur, Theater, Design, Wissenschaft und bildender Kunst beschritten. Hier wird eine Tradition sichtbar, die das österreichische Kulturleben ganz maßgeblich prägt.“
Dr. Josef Ostermayer, Bundesminister für Kunst und Kultur
„Als einer der kreativsten und innovativsten Architekten und Künstler hat Friedrich Kiesler die Entwicklungsgeschichte der Kunst und Architektur im 20. Jahrhundert entscheidend mitgeprägt. Mit der Friedrich Kiesler Stiftung ist die Bedeutung dieses Universalisten fest in der Kulturlandschaft der Stadt Wien verankert. Bruce Nauman, einer der radikalsten und erfolgreichsten seiner Generation, fügt sich mit seinem Werk hervorragend in die Reihe der herausragenden Künstler, die den Preis bisher erhalten haben. Ich freue mich sehr, dass sein Werk mit dem Friedrich Kiesler-Preis 2014 gewürdigt wird.“
Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Wien
„Wie Nauman feststellte angesichts der Frage, ob er den Preis annehme: “es macht Sinn“. Hans Hollein war es, der Kiesler zurück nachhause, nach Österreich brachte: Seine eigenen körperlichen und Maschinen-ähnlichen Objekte und architektonischen Labyrinthe der 1960er Jahre erinnern an Kiesler und Nauman. Kiesler, Hollein und Nauman, diese drei Schöpfer: die Rückkehr der Lebendigkeit des Kulturobjekts, zwischen Kunst und Architektur.“
Chris Dercon, Direktor Tate Modern, London, Vorsitzender der Jury
„Für Nauman, wie auch für Kiesler, formuliert die Zirkulation durch unbestimmten Raum und Ortlosigkeit eine Architektur des deliriösen Kontinuums. Das Anerkennen von Nauman in diesem Stadium des Kiesler-Preis-Zyklus betont die Bedeutsamkeit und Tiefgründigkeit einer solchen Reise gleicherweise für Künstler und Architekten.“
Hani Rashid, Präsident der Friedrich Kiesler Stiftung, Wien-New York
„Bruce Nauman steht in einer Reihe mit den Weltneuerfindern die den endlosen Raum der Kunst ausloten und neu definieren. Friedrich Kiesler und der Preisträger 2014 verbinden hier das 20. mit dem 21. Jahrhundert und in ihrem offenen Werk- und Arbeitsprozeß, die Avantgarde mit dem aktuellen interdisziplinären Diskurs der Kunst und Architektur in einer globalen Welt.“
Peter Bogner, Direktor Friedrich Kiesler Stiftung
Jury des Kiesler-Preises 2014:
- Mario Codognato, Chefkurator 21er Haus, Wien
- Chris Dercon, Direktor Tate Modern, London
- Juan Herreros, Architekt JuanHerrerosArquitectos
- Nicolaus Schafhausen, Direktor Kunsthalle Wien
- Jasper Sharp, Kurator Kunsthistorisches Museum, Wien
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