Preisträger des 5. Österreichischen Friedrich Kiesler-Preises für Architektur und Kunst 2006: OLAFUR ELIASSON
Der dänische Künstler Olafur Eliasson erhält den Österreichischen Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und Kunst 2006. Die Verleihung findet am Mittwoch, 7. Juni 2006, um 19: 00 Uhr durch Bundesministerin Elisabeth Gehrer im Audienzsaal des bm: bwk in Wien statt.
Die mit 55.000 Euro international höchstdotierte Auszeichnung „für hervorragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers und seiner Theorie der ‚correlated arts’ entsprechen“, wird alle zwei Jahre alternierend von der Republik Österreich und der Stadt Wien verliehen.
„Die Jury würdigt mit Olafur Eliasson einen Künstler, dessen interdisziplinärer Werkansatz und langjähriges internationales Schaffen eine umfassende Neuorientierung für die Beziehungen zwischen Kunstwerk und Betrachter im Wirkungsfeld von Natur, Kultur, Architektur und Kunst darstellt. Basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen, sowie philosophischen und wahrnehmungstheoretischen Modellen schafft Olafur Eliasson komplexe, sinnlich erfahrbare Modellierungen der Parameter Zeit und Raum. … ganz im Sinne der inspirierenden umfassenden Werkidee von Friedrich Kiesler.“
Begründung der Jury 2006: Monica Bonvicini, Peter Cook, Gregor Eichinger, Marco De Michelis und Eckhard Schneider
„Österreich ist ein Kulturland mit einem bedeutenden kulturellen Erbe und starkem kreativen Potential in Musik, bildender Kunst, in der Architektur genauso wie in der darstellenden Kunst.
Wir fördern dieses reiche kulturelle und kreative Schaffen in Österreich massiv und zählen mit jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben der öffentlichen Hand für Kultur von fast 240 Euro zu den europäischen Spitzenreitern. Wir investieren zum Beispiel doppelt so viel in Kultur wie etwa Deutschland oder Italien.
Der heute verliehene Kiesler-Preis ist ein wesentlicher Teil dieses öffentlichen Bekenntnisses zu Kunst und Kultur in Österreich: Er ist nicht nur eine international sehr renommierte Auszeichnung, sondern mit 55.000 Euro auch der höchstdotierte Preis für Architektur und Kunst.
Es freut mich, dass mit Olafur Eliasson ein Künstler mit dem Kiesler-Preis 2006 ausgezeichnet werden kann, dessen Werk zum spannendsten in der zeitgenössischen Kunst zählt. Seine kreative Auseinandersetzung mit Phänomenen der Natur fordert das kritische Bewusstsein der Betrachter heraus und regt dazu an, über die Bedeutung der Gestaltung des Lebensumfeldes für die Gesellschaft nachzudenken.“
Bundesministerin Elisabeth Gehrer zum Kiesler-Preis 2006
Ausstellung: OLAFUR ELIASSON – THE ENDLESS STUDY
Ort: Kiesler Stiftung Wien, Mariahilferstraße 1b, 1060 Wien
Eröffnung: Mittwoch, 7. Juni 2006, um 17: 00 Uhr
Ausstellungsdauer: 8. Juni – 3. Oktober 2006
Olafur Eliasson spricht zur Eröffnung über Wahrnehmungsstudien und Rauminterventionen an der Schnittstelle von Kunst und Architektur.
Die Kiesler Stiftung Wien zeigt aus Eliassons Projekt „The endless study“ die Zeichenmaschine „2D-Harmonograph“, die den Rhythmus von Pendelschwingungen in eine Zeichnung übersetzt. Der in diesem Modell visualisierte Prozess der Formfindung, kann als Initialzündung gelesen werden, die der Kunst und Architektur bisher ungenutzte Handlungs- und Interventionsräume eröffnet.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Kooperation mit AedesBerlin, die am 2. Juni 2006 ihre neuen Räume am Pfefferberg mit „Olafur Eliasson. Mediating Space – A Laboratory“ in Berlin eröffnet.
Biografie Olafur Eliasson
1967 in Kopenhagen geboren, lebt und arbeitet in Berlin und Kopenhagen. Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. 1993 Umzug nach Deutschland. Seit 1995 betreibt er ein Laboratorium in seinem Berliner Atelier.