Preisträgerin des 8. Österreichischen Friedrich Kiesler-Preises für Architektur und Kunst 2012: ANDREA ZITTEL
Der österreichische Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und Kunst 2012 geht an die amerikanische Künstlerin Andrea Zittel. Die Verleihung der international renommierten Auszeichnung für „herausragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste“ fand durch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am 15. November 2012 im SKY ROOM des New Museum in New York statt.
„Andrea Zittel ist eine ausgezeichnete Wahl, ich freue mich über diese Entscheidung der Jury. Andrea Zittels künstlerische Arbeit widmet sich vor allem der Analyse sowie der Konzeption unseres unmittelbaren Lebensraums. Sie gestaltet klar definierte Wohneinheiten mit dem Anspruch, menschlichen Bedürfnissen und den alltäglichen Anforderungen unseres Daseins gerecht zu werden. Mit der Optimierung herrschender Lebensstandards kommt sie auch den Intentionen der Stadt Wien entgegen, sozialen Wohnbau, Architektur und Design weiterzuentwickeln.“ (Andreas Mailath-Pokorny)
Die mit 55.000 Euro hoch dotierte Auszeichnung wird abwechselnd alle zwei Jahre von der Republik Österreich und der Stadt Wien „für herausragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers und seiner Theorie der ‚correlated arts’ entsprechen“ vergeben. (Statuten des Kiesler-Preises)
Die internationale Jury des Kiesler-Preises für Architektur und Kunst 2012 würdigt Andrea Zittel als eine „bedeutende aufstrebende Künstlerin, die trotz ihres erst wachsenden Bekanntheitsgrades maßgeblichen Einfluss auf die Gegenwartskunst nimmt. Zittel lebt und arbeitet heute in Los Angeles und Joshua Tree, Kalifornien, und folgt in ihrem Werk einem umfassenden künstlerischen und raumbezogenen Ansatz. Ihre `Sozialen Skulpturen´ überschreiten Grenzen zwischen Kunst, Architektur, Design und Technologie. […] Die Jury zeichnet Zittel für ihre experimentellen und innovativen Arbeiten aus, die über den vorherrschenden Dialog zeitgenössischer Kunst und Ideen hinausgehen und diesen bereichern. Ganz im Sinne Friedrich Kieslers kann auch Zittels Werk als ein intellektuelles bezeichnet werden, dem dennoch die Begebenheiten und Situationen des täglichen Lebens zu Grunde liegen. In ihren Skulpturen und Rauminstallationen transformiert Zittel lebensnotwenige Alltagspraktiken – wie Essen, Schlafen, Baden und das Pflegen gesellschaftlicher Kontakte – in künstlerische Experimente und Szenarios neuer Lebensweisen.“ (Entscheidung der Jury)
Kiesler-Preis-Jury 2012:
- Hermann Czech (AT), Architekt, lebt und arbeitet in Wien, Gastprofessuren u.a. an der Hochschule für angewandte Kunst (Wien), Harvard University (USA), in Cambridge (USA); zahlreiche internationale Ausstellungen, darunter Einzelausstellungen in London und Basel
- Bartomeu Marí Ribas (ESP), Direktor des Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA), von 1996 bis 2002 Direktor des Witte de With, Contemporary Art Centre in Rotterdam, Kurator zahlreicher internationaler Ausstellungen, unter anderem des spanischen Pavillons auf der 51. Biennale in Venedig (2005)
- Lisa Phillips (US), seit 1999 Direktorin des New Museum of Contemporary Art in New York, international tätige Kuratorin und Kunstkritikerin, mehr als 20 internationale Publikationen, zahlreiche Artikel und Beiträge in Fachzeitschriften und Magazinen
- Hani Rashid (US), Architekt und Mitbegründer von Asymptote Architecture, zahlreiche Auszeichnungen und Preise im Bereich Architektur, seit 2011 Professur an der Universität für angewandte Kunst Wien, Leitung des “Studio Hani Rashid” am Institut für Architektur
- Dietmar Steiner (AT), Direktor des Architekturzentrums Wien, derzeit Präsident von ICAM (International Confederation of Architectural Museums), Architektur-Consultant für eine Vielzahl von Jurys und Gutachterverfahren, zahlreiche publizistische Arbeiten zu den Themen Architektur und Stadtentwicklung
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